Therapiemissbrauch - Maskierte Gewalt in der Psychoanalyse

Bewertung des Verhaltens der Institutionen

Die Feststellung, dass derartiger Missbrauch in einer Zweiersituation unbemerkt von mir und anderen statt finden konnte, war nicht leicht für mich.

Dass mir keiner dabei half, Abschiedsgespräche mit der Therapeutin zu führen und auf Augenhöhe die einzelnen Punkte des Missbrauchs gegenüber der Therapeutin bennenen zu können, um so mehr.

Dass jedoch weiterer Missbrauch im Wissen und unter den Augen der Institutionen statt finden konnten, obwohl das Vorgehen der Therapeutin nun bekannt war, war kaum zu ertragen.

Die Erkenntnis, dass selbst bei bekannten Fällen der Schutz des Patienten keine Rolle spielt machte für mich die gesamte Öffentlichkeitsarbeit der Institutionen unglaubwürdig.

Missbrauch ist das eine. Von Verantwortlichen Stellen gedeckter Missbrauch hat für mich eine andere Qualität.

Es hat für mich den Anschein, dass Patienten, die sich einem Therapeuten anvertrauen, genauso wenig geschützt sind, wie wenn sie in die Hände einer Sekte geraten wären.

Das macht mich nachdenklich.

Ich weis nicht ob die Einstellung "das geht uns nichts an" zu einem solchen Verhalten führt oder ein gewisses Maß an Missbrauch als zumutbar für die Patienten erscheint. Das ausbleiben von Folgeschritten halte ich für unverantwortlich. Und den Hinweis, dass man sich ethischen Grundsätzen verpflichtet fühlt empfinde ich als Patient als weitere Täuschung.